Am 6. und 7. November fand die Health 2.0 Europe in Berlin statt. Bei der Konferenz, welche zum zweiten mal in Berlin abgehalten wurde, trafen sich ca. zweihundert Entwickler, Unternehmer, Investoren und Experten zu Panels mit diversen Schwerpunkten rund um digitale Technologien im Gesundheitswesen. Bereits im direkten Vorfeld der zweitägigen Konferenz fanden weitere Health 2.0 Veranstaltungen statt. So nahmen zahlreiche Entwickler, Designer und Unternehmer am 3. und 4. November an dem mit Preisgeldern in Höhe von 10tsd. € dotierten Code-a-thon teil. Hier entwickelten sieben Teams Apps und Dienste aus dem Health 2.0 Umfeld wobei die Smartphone-App „Jog-War“ mit einer interessanten Spielmechanik als Sieger hervorging. Bei der GPS-basierten Sportlösung eines vierköpfigen internationalen Teams, markiert der Athlet durch Laufen ein virtuelles Revier und muss dies gegen andere Jogger verteidigen.
Die Panels der Health 2.0 behandelten Themen wie Open Data, die Finanzierung von Health 2.0 Technologien aber auch Gamification und Wellness. Dabei wurden zu jedem Themenschwerpunkt von verschiedenen Unternehmen Lösungen vorgestellt und auf die spezifischen Trends und Herausforderungen eingegangen. Technologisch, so die Aussage eines Sprechers, gibt es im Gesundheitswesen einen zehnjährigen Rückstand auf andere Branchen. In diesem Zusammenhang wurde als Learning aus Projekten verschiedener europäischer Länder einheitlich festgestellt, dass Fortschritte bei der Nutzung digitaler Lösungen im Gesundheitsbereich absolute Transparenz voraussetzen und von den Patienten eingefordert werden müssen. An anderen Stellen des Systems fehle es schlicht am Anreiz weshalb nur durch die Beteiligung der Bürger das Potential digitaler Lösungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung realisiert werden kann. Eindrucksvoll verdeutlicht wurde diese These durch das Startup MySugr, welches eine Smartphone-App zum Aufzeichnen des Blutzuckerspiegels vorgestellt hat. Die Gründer und Mitarbeiter des jungen Unternehmens sind selbst Diabetiker und müssen ihren Blutzucker bis zu acht mal täglich erfassen. Deshalb helfen in die App integrierte Spielmechaniken die krankheitsbedingte Protokollierung der Blutzuckerwerte möglichst leicht und angenehm zu machen. Der Gründer des Wiener Unternehmens veranschaulichte, wie von der Basis ausgehende Veränderungen zu technologischem Fortschritt und einer besseren Lebensqualität von Patienten führen können. Darüber hinaus gaben zahlreiche weitere Experten und Unternehmer Einblicke in Dienste und Lösungen, die in den kommenden Jahre die Bedingungen von Patienten und Versorgern massgeblich verbessern dürften.
Mit zwei Tagen Konferenz und den begleitenden Events lieferte die Health 2.0 einen breiten thematischen Überblick und gute Networkingmöglichkeiten für Entwickler, Unternehmer, Investoren und Entscheidungsträger im Gesundheitsmarkt. Das regelmäßig stattfindende Event wird auch 2013 wieder in Berlin zu Gast sein. Schon Anfang nächsten Jahres finden die Health 2.0 Middle East und die Health 2.0 India statt. Die Innovatoren des Health 2.0 Netzwerks treffen sich währenddessen auch zu regelmäßigen lokalen Veranstaltungen. Informationen zur Berliner Gruppe finden Sie hier.
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