Die GT 2 Pro ist eine schicke Smartwatch mit langer Batterielaufzeit und einfacher Bedienung. Zur Ausstattung gehören zahlreiche Sport- und Gesundheitsfunktionen die jedoch nur teilweise überzeugen können. Bei den smarten Features setzt Huawei auf die Basics und verzichtet auf die Erweiterung durch Apps. Dafür gibts ein Titangehäuse und Saphirglas zum fairen Preis.
Huaweis Smartwatches locken mit günstigen Preisen, einfacher Bedienung und langer Batterielaufzeit. Deshalb hat das chinesische Unternehmen viele Fans gewonnen und gehört weltweit zu den beliebtesten Anbietern. Laufzeiten von mehreren Wochen findet man aber vor allem bei Wearables mit mäßiger Herzfrequenzmessung. Ob dies auch auf die GT 2 Pro zutrifft, erfährst Du in diesem Artikel.
Dazu betrachten wir die Herzfrequenzmessung, die Schlaf-Analyse und die Gesundheitsfunktionen. Mit dabei sind die Messung der Blutsauerstoffsättigung und die Berechnung des Stress-Levels. Insgesamt also ein ordentlicher Umfang an Tracking-Features, der sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss. In der Praxis haben manche Funktionen jedoch auch Schwächen, über die Du schon vor dem Kauf Bescheid wissen solltest. Zu Beginn starten wir aber mit einer absoluten Stärke der GT 2 Pro, dem Aussehen der Edel-Smartwatch.
Inhalt
Design und Verarbeitung der Huawei GT 2 Pro
Äußerlich betrachtet ist die Huawei Watch GT 2 Pro eine Ausnahme-Erscheinung. Edelmetall und Saphirglas vermitteln Wertigkeit und Luxus. Und das zu einem Preis, zu dem sonst nur Smartwatches aus Kunststoff und Aluminium erhältlich sind. Eine Apple Watch aus vergleichbaren Materialien kostet so viel wie ein Smartphone. Allerdings sind die beiden Uhren nicht wirklich vergleichbar.
Insbesondere bei der Akkulaufzeit wie auch der Genauigkeit der Messwerte gehen Huawei und Apple ganz eigene Wege. Unterschiede gibt es auch beim optischen Eindruck. Das Titangehäuse der GT 2 Pro wirkt edel, ist jedoch deutlich größer als bei Uhren mit eckigem Display wie von Apple oder Fitbit.
Mit einer Höhe von 54 mm (inkl. Bandaufnahme) und einer Dicke von 11,4 mm (ohne Sensor) empfiehlt sich Huaweis Smartwatch vor allem für große Handgelenke. Das Gewicht von 52 Gramm geht in Anbetracht der robusten Materialien absolut in Ordnung. Huawei hat das Display der GT2 Pro nahtlos ins Gehäuse eingelassen, was zum modernen Look beiträgt.
Das OLED-Display ist hell und hochauflösend und viele ansprechend gestalteten Ziffernblätter unterstreichen den edlen Eindruck der Smartwatch. Die Armbänder der GT 2 Pro können mit einem Schnellverschluss gewechselt werden. Angeboten wird die GT 2 Pro in Varianten mit Kunststoff-, Leder- oder Metallarmband.
Sportfunktionen der GT 2 Pro
Das Tracking beim Sport und die Überwachung der Gesundheit gehören zu den wichtigsten Funktionen der GT 2 Pro. Hier bietet Huawei viele gängige Features und erlaubt es, die Uhr auf die individuellen Bedürfnisse einzustellen. Für Sportler gibt es mehr als 100 Trainingsmodi zur Erfassung von Aktivitäten. Darunter auch Sportarten wie Skifahren, Snowboarden und Golfen, wobei der Schwung des Golfschlägers analysierte wird. Die Anzeige der verschiedenen Messwerte ist übersichtlich gestaltet und profitiert vom großen Display. Für Läufer gibt es einen integrierten Audio-Coach mit zehn Programmen für unterschiedliche Leistungsstufen.
Genauigkeit der Herzfrequenzmessung der GT 2 Pro
Nicht vollständig überzeugen kann die Genauigkeit der optischen Herzfrequenzmessung. Einerseits gibt es Tests in denen die GT 2 Pro hervorragend abschneidet, andererseits auch zahlreiche Berichte in denen die GT 2 Pro enttäuscht. Ausschlaggebend hierfür dürften persönliche Faktoren der Tester sein. Die Größe des Handgelenks, Behaarung, Pigmentierung und vieles mehr wirken sich auf die Genauigkeit optischer Sensoren aus.
Huaweis Algorithmen scheinen unter gewissen Bedingungen gut zu funktionieren, teilweise jedoch auch Schwierigkeiten zu haben. In meinen Tests hat die GT 2 Pro eher unterdurchschnittlich abgeschnitten. Im Vergleich zur Messung mit einem Brustgurt lieferte die GT 2 Pro oft stark abweichende Werte und reagierte auf Belastungsänderungen zögerlich.
Keine exakte Erfassung beim Kraftsport
Getestet habe ich beim Laufen und Gehen, beim Kraftsport und mit Fitness-Spielen mit einer VR-Brille. So konnte ich mir einen Eindruck bei verschiedenen Bedingungen verschaffen. Gerade die ständigen Wechsel zwischen Belastung und Pause beim Kraftsport und die vom Greifen von Gewichten angespannte Armmuskulatur stellen die meisten Wearables vor Probleme. Gute Messwerte liefert hier nur die Apple Watch, deren ausgefeiltes Messsystem zu ihrer kurzen Batterielaufzeit von maximal zwei Tagen beiträgt.
Die GT 2 Pro hingegen war nicht in der Lage den Veränderungen meiner Herzfrequenz bei den einzelnen Übungssätzen und den dazwischen liegenden Pausen zu folgen. Stattdessen pendelte sie sich auf einer mittleren Herzfrequenz ein und konnte die Ausschläge nach oben oder unten kaum abbilden. Ähnliche Probleme bei dynamischen Belastungen beobachtete ich auch bei Geräten von Fitbit, Garmin und Samsung. Nicht ideal, aber ein gängiger Kompromiss zugunsten der Batterielaufzeit.
Unklare Leistung beim Ausdauersport
Unterdurchschnittlich war die Genauigkeit der GT 2 Pro jedoch bei gleichmäßiger Belastung wie beim Spazieren oder Joggen. Auch hier kam es zu deutlichen Abweichungen, wohingegen sich die meisten Wettbewerber besser schlugen. Insbesondere beim Laufen mit hoher Herzfrequenz wichen die Messwerte der GT 2 Pro systematisch nach unten ab.
Andere Testberichte haben ebenfalls auf dieses Problem hingewiesen. Einer der gründlichsten Tests der Herzfrequenzmessung der GT 2 Pro kommt hingegen zu einer guten Genauigkeit sowohl beim Cardiotraining wie auch beim Krafttraining. Die unterschiedlichen Erfahrungen der verschiedenen Tester deutet darauf hin, dass die Leistung von Huaweis Sensorik stark von individuellen Faktoren abhängt.
GPS, Kompass und Barometer
Kaum etwas auszusetzen gibt es an der Genauigkeit und Laufzeit des integrierten GPS. Bis zu 15 Stunden Aufzeichnung sind laut Huawei mit einer Akkuladung möglich. Somit sind auch längere Wanderungen, Radtouren oder Läufe kein Problem. Positiv für die alltägliche Nutzung mit kürzeren Einheiten – auch bei regelmäßigen Trainings mit GPS erreicht die GT 2 Pro eine Batterielaufzeit von einigen Tagen.
Neben dem GPS bietet die GT 2 Pro einen Kompass und ein integriertes Barometer für die Luftdruck- und Höhenmessung. Ebenfalls interessant ist die Route Back Funktion, welche Outdoor-Sportler bei Bedarf nach Hause leitet.
Auswertung der Trainings
Nach Beendigung eines Trainings ist eine Zusammenfassung der gesammelten Daten sowohl auf der Smartwatch wie auch in der zugehörigen App verfügbar. Je nach Sportart werden die Strecke, Kurven der Herzfrequenz und anderer Werte sowie die wichtigsten Messwerte angezeigt. Die Darstellung auf dem Display der Smartwatch ist ansprechend und umfasst alle wichtigen Details.
Im Gegensatz zur Anzeige auf dem Smartwatch-Display ist Huaweis Smartphone-App eher schlicht gestaltet und vermittelt nicht dieselbe Wertigkeit. Am Funktionsumfang gibt es nicht zu beanstanden, lediglich Design und Usability verzichten auf echte Highlights. Schnittstellen zu Drittanbietern wie Strava sind nicht vorgesehen. Wer seine Daten mit Anderen teilen oder tiefer analysieren möchte, kommt bei Huawei nur begrenzt auf seine Kosten.
Berechnung der Vo2 Max
Eines der fortschrittlicheren Features für Sportler ist die Berechnung der maximalen Sauerstoffaufnahme VO2Max. Die Kennzahl für die Leistungsfähigkeit bei Ausdauerbelastung wird von Sportmedizinern durch Analyse der Atemgase ermittelt. Die Näherungsweise Berechnung bei der GT 2 Pro auf Basis der Herzfrequenz- und Bewegungsdaten beim Laufen ist ein gängiges Verfahren. Zum Einsatz kommen Algorithmen von Firstbeat, einem Unternehmen das auch für die Intelligenz von Garmins Sportuhren verantwortlich ist. Für die Bedürfnisse von Hobby-Athleten ist der Algorithmus von Firstbeat meist ausreichend.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass sich Messfehler bei der Herzfrequenz auf die Berechnung der VO2Max auswirken. Daher bieten sich die VO2Max-Werte der GT 2 Pro vor allem zur Verlaufskontrolle der eigenen Fitness an. Wer knallharte Daten braucht, um sich mit anderen Athleten zu vergleichen, sollte hingegen vorsichtig sein. Hier bietet sich noch immer die Messung mit einem Brustgurt an, der wesentlich genauere Daten liefert. Anders als bei Geräten von Garmin und Polar bietet die GT 2 Pro keine Möglichkeit einen Brustgurt zu koppeln.
Schlaf-Tracking mit der GT 2 Pro
Beim Schlaf-Tracking setzt Huawei auf die weit verbreitete Messung der Schlafdauer inklusive der Berechnung von Leicht-, Tief- und REM-Schlaf. Die TruSleep 2.0 genannte Analyse der Schlafphasen ist optional und benötigt mehr Daten vom Herzfrequenzsensor was die Batterielaufzeit verkürzt. Ist die Funktion aktiviert, weist die Huawei Health App auf mögliche Probleme hin und macht Vorschläge zur Verbesserung des Schlafs. Diese sind relativ allgemein gehalten und umfassen zum Beispiel Tipps zur Verbesserung des Schlafumfelds oder dem positiven Einfluss von Sport auf den Schlaf.
Im Vergleich zu Messungen mit dem Oura-Ring und der Fitbit Sense erschienen mir die Messwerte der GT 2 Pro weniger verlässlich. Sowohl beim Gesamtschlaf wie auch bei den einzelnen Schlafphasen kam es immer wieder zu auffälligen Ausreißern. Gerade die Schlafphasen lassen sich mit Smartwatches nur schwer abschätzen, da für die exakte Ermittlung die Messung der Hirnströme notwendig ist. Berechnungen anhand der Herzfrequenz und Bewegungsaktivität sind eine grobe Annäherung, bei der auch die Wettbewerber Probleme haben. Etwas mehr Genauigkeit hätte ich mir vor allem bei der Messung der Schlafdauer gewünscht. Wache Phasen im Bett wurden von der GT 2 Pro mehrfach als Schlaf gewertet. Hier sind die Tracker von Fitbit und Oura wesentlich genauer.
Als weiteren Faktor analysiert Huawei die Atmung und berechnet eine Kennzahl, die auf mögliche Probleme hindeuten kann. Während meines Tests konnte ich eine grundlegende Übereinstimmung mit dem Circul-Ring feststellen, der auf die Überwachung von Atemproblemen spezialisiert ist. Nicht im Rahmen der Schlafanalyse angezeigt werden Parameter zur Erholung wie die Ruheherzfrequenz oder die Herzfrequenzvariabilität. Daher bezogen sich die Schlaf-Tipps während meines Tests meistens auf die Atmung oder die Schlafphasen. Aufgrund der eher ungenauen Messung der Schlafphasen sind auch die davon abgeleiteten Tipps nur teilweise nützlich. Eine Alternative zu Huaweis Schlafanalyse ist die Beobachtung des Ruhepulses der im Bereich der Herzfrequenzmessung eingesehen werden kann. Stress und Belastung durch Sport, Ernährung und Alkohol wirken sich häufig auf den Ruhepuls aus, sodass der Wert oft interessante Rückschlüsse erlaubt. Weitere Informationen zur Genauigkeit und den Funktionen von Schlaftrackern findest Du in diesem Artikel.
Messung der Blutsauerstoffsättigung mit der GT 2 Pro
Gesundheitsbewusste finden bei der GT 2 Pro die Messung der Blutsauerstoffsättigung, welche auf Wunsch automatisch erfolgt. Dazu werden, wenn sich das Handgelenk in Ruhe befindet, Messwerte erfasst. Außerdem ist auch eine manuelle Messung möglich. Wie bei allen Smartwatches handelt es sich dabei um eine Lifestyle-Messung ohne medizinische Zertifizierung. Lediglich Withings hat bei der ScanWatch die Funktion klinisch validiert.
Bei der manuellen SpO2-Messung benötigte die GT 2 Pro doppelt so lange wie die Apple Watch 6 und war etwas anfälliger für Fehler, die zum Abbruch des Messvorgangs führten. Mit etwas Geduld und Stillhalten, lieferte aber auch die GT 2 Pro problemlos SpO2-Messwerte.
Verglichen habe ich die Messwerte der GT 2 Pro mit einem Sensor für die Fingerkuppe und der Fitbit Sense und dem Circul-Ring zur nächtlichen Überwachung. Die Werte von Huaweis Smartwatch machten hierbei einen plausiblen Eindruck, waren aber tendenziell leicht höher als bei den Vergleichsgeräten. Einzelne Prozentpunkte dürften jedoch ohnehin vernachlässigbar sein. Achtsam werden sollte man vor allem bei niedrigen Werten. Diese darf man durchaus als Aufforderung zur Abklärung beim Arzt oder mit einem alternativen Messverfahren verstehen. Die von der GT 2P ro gemessene SpO2 Werte beziehen sich prinzipiell auf die allgemeine Gesundheit der Atemwege. Selbstverständlich können sich auch Atemprobleme im Schlaf auf die gemessenen SpO2-Werte auswirken. Deutlicher hervorgehen dürften diese jedoch aus dem Atem-Scores, der in Huaweis Schlafanalyse angezeigt wird.
Stressmessung mit Huaweis TrueRelax
Eine weitere Gesundheitsfunktion der GT 2 Pro ist die Messung eines Stress-Wertes. Bei Huaweis TrueRelax werden die Daten des optischen Sensors analysiert. Der dabei gemessene Wert basiert auf der Variabilität der Herzfrequenz, welche vom vegetativen Nervensystem gesteuert wird. Hintergrund ist die Schwankung der Herzfrequenz mit jedem Atemzug. So schlägt das Herz beim Einatmen etwas schneller und verlangsamt den Schlaf beim Ausatmen. Psychische und körperliche Belastung beeinflussen die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems, weshalb sich das generelle Belastungsniveau und aktuelle Veränderungen an der Variabilität der Herzfrequenz ablesen lassen.
Die Messung des Stress-Wertes mit der GT 2 Pro erfolgt in Ruhe und dauert 1 Minute. Ein Start der Funktion ist nur in der Smartphone-App möglich was die Nutzung der Funktion etwas umständlich macht. Vor der ersten Verwendung wird der Stress-Score mithilfe eines Fragebogens kalibriert. Dann gibt er als Zahl zwischen 1 und 99 an, wie gestresst man zum Zeitpunkt der Messung ist.
Im Vergleich mit einer gleichzeitig verwendenden Garmin Smartwatch und der Messung meiner Herzfrequenzvariabilität mit einem Brustgurt erschienen mir die Werte der GT 2 Pro plausibel. Auch, wenn es sich um drei verschiedene Messwerte handelt, stimmten die Aussagen bezüglich des Stressniveaus und Trends der Herzfrequenzvariabilität meist überein. Das spricht dafür, dass eine Einzelmessung mit der GT 2 Pro ein nützliches Hilfsmittel zur gelegentlichen Überprüfung des Stress-Levels sein kann.
Automatische Stressmessung der GT 2 Pro
Zusätzlich kann eine automatische Stress-Messung aktiviert werden, bei der die GT 2 Pro im Alltag Stress-Werte erfasst. Hierbei werden rund um die Uhr im Abstand von 30 Minuten Messwerte erfasst. Bei zu viel Bewegung ist keine Messung möglich, weshalb öfter größere Lücken im Verlauf der Messwerte entstehen. Deshalb kommt es häufig vor, dass der letzte Messwert schon eine oder mehrere Stunden zurückliegt.
Möchte man Wissen wie es aktuell aussieht, hilft nur eine manuelle Messung. Häufigere automatische Messwerte oder eine kontinuierliche Messung sind hingegen nicht möglich, selbst wenn der Herzfrequenzsensor kontinuierlich aktiviert ist. Hier kann die Stress-Messung der Huawei Watch nicht mit jener von Garmin oder Samsung mithalten, welche eine kontinuierliche Messung anbieten, die auf Kosten der Batterielaufzeit geht.
Auswirkungen hat der feste Messplan der GT 2 Pro auch auf die Interpretation der Messwerte als Erholungsmarker am morgen. Hierzu zeigt das Display der GT 2 Pro nach dem Aufstehen den letzten Messwert sowie das Minimum und Maximum des aktuellen Tages. Der aussagekräftigere Mittelwert der Messwerte hingegen wird nur in der Smartphone-App angezeigt. Allerdings berücksichtigt der Mittelwert nur Werte ab Mitternacht und leidet unter dem 30-minütigen Messintervall. Eine Überprüfung der Regeneration anhand des Stress-Scores ist daher mit Vorsicht zu genießen.
Automatische Erholungsmessung nur für Ausdauersportler
Für Ausdauersportler ermittelt die Huawei Watch die Erholungszeit nach intensiven Cardio-Trainings. Wer wissen möchte wie sich die schwere Mahlzeit oder der Alkohol am Vorabend auf die Erholung auswirken, hat mit der manuellen Messung die beste Chance auf Einsicht.
Bei der Betrachtung des Stress-Niveaus über längere Zeiträume sollte berücksichtigt werden, dass sich zufällige Faktoren wie das Ablegen der Smartwatch oder vermehrte körperliche Aktivität auf die Anzahl der erfassten Stichproben auswirken. Deshalb ist auch ein Einfluss auf den durchschnittlichen Stresswert eines Tages wahrscheinlich, welcher die Vergleichbarkeit der Tageswerte erschwert. Wirkliche Trends dürften sich daher eher beim Vergleich über Wochen oder Monate abzeichnen.
Die sinnvollere Anwendung für Huaweis Stress-Messung ist jedoch die manuelle Messung, um den Effekt einer Atemübung oder eines anderen Entspannungsverfahren zu testen. Dabei profitiert die Genauigkeit der manuellen Messung wenn auch die automatische Messung aktiviert ist, da der Algorithmus so mehr Datenpunkte hat, um sich zu kalibrieren.
Smarte Features der GT 2 Pro
Neben den ganzen Sport- und Gesundheitsfunktionen bietet die GT2 Pro einige smarte Features wie die Darstellung von Benachrichtigungen. Außerdem kann Musik auf der Smartwatch gespeichert und über Bluetooth-Kopfhörer oder den integrierten Lautsprecher wiedergegeben werden. Allerdings werden Streaming-Anbieter nicht unterstützt und die Übertragung eigener Files ist nur via Bluetooth möglich. Umgekehrt ist auch die Steuerung der Musik auf dem Smartphone nicht vorgesehen. Wirklich nützlich dürften die Musikfunktionen der GT 2 Pro daher die wenigsten Anwender finden.
Immerhin eignet sich der integrierte Lautsprecher, um Telefonate über das verbundene Smartphone zu führen. Das klappt zuverlässig und die Tonqualität ist in Ordnung. Wer statt mit Menschen lieber mit Alexa oder Google spricht, wird jedoch enttäuscht. Wer mit einem Sprachassistenten reden möchte, wird derzeit nur bei Apple, Fitbit, Samsung und Wear OS fündig. Als weitere smarte Features bietet die GT2 Pro die Anzeige von Wetterdaten. Befinden sich die Smartwatch in Reichweite des Smartphones kann ein Ton zur Suche sowie die Kamera des Smartphones ausgelöst werden. Eine Erweiterung durch Apps ist bei dem vom Huawei eingesetzten Lite OS derzeit nicht möglich. Daher handelt es sich bei der GT2 Pro um keine echte Smartwatch, sondern um eine Sportuhr mit einigen smarten Features handelt.
Benutzerfreundlichkeit und Batterielaufzeit
Aufgrund des überschaubaren Funktionsumfang und der klaren Struktur des Menüs ist die Bedienung der GT2Pro vergleichsweise einfach. Das macht von Anfang an Spaß und ist auch für Einsteiger gut geeignet. Klasse ist auch die lange Batterielaufzeit von bis zu zwei Wochen. Selbst wenn man die Messung der Blutsauerstoffsättigung, TruSleep und die kontinuierliche Herzfrequenzmessung aktiviert, kommt man auf einige Tage und damit deutlich weiter als mit den meisten Smartwatches.
Anders als bei vielen Wettbewerbern macht bei Huawei selbst das Aufladen Spaß. Mitgeliefert wird ein magnetischer Puck, auf dem die GT2 Pro per Induktion geladen wird. Alternativ eignet sich auch jede andere induktive Ladefläche nach dem Qi Standard, eine Funktion, die sich Apple und Co gerne bei Huawei abschauen dürfen. Nicht ganz optimal hingegen ist der Always-On Modus des Displays, welcher die Wahl eines zusätzlichen Ziffernblatts erfordert und dennoch zu einem enormen Stromverbrauch führt.
Datennutzung und Datenhoheit
Bei der Nutzung und dem Schutz der eigenen Daten berücksichtigt Huawei die Interessen der Nutzer. So können viele Messwerte über Apple Health und Google Fit synchronisiert werden. Eine direkte Integration mit Strava oder anderen Apps für ambitionierte Sportler ist hingegen nicht vorgesehen. Außergewöhnlich ist die Option die Synchronisation der Tracking-Daten mit der Huawei Cloud zu deaktivieren. Dies erlauben nur wenige Hersteller und macht Huawei besonders attraktiv für Personen mit dem Wunsch nach Offline-Nutzung. Neben Fitness-Trackern und Smartwatches bietet Huawei übrigens auch eine smarte Waage*. Diese synchronisiert per Bluetooth Daten mit dem eigenen Huawei Health Profil.
Fazit
Huaweis Premium Smartwatch lockt mit tollem Design und Materialien, die in dieser Preisklasse sonst nicht zu haben sind. Die Ausstattung bei den Sport- und Gesundheitsfunktionen ist umfangreich, kann aber mit den Top-Modellen der Wettbewerber nicht mithalten. Empfehlenswert ist die GT 2 Pro vor allem, wenn das schicke Aussehen und die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund stehen. Gerade Einsteiger freuen sich über die einfache Bedienung und die lange Batterielaufzeit. Als Fitness-Tracker mach die GT2 Pro ebenfalls eine gute Figur, auch wenn der Herzfrequenzsensor etwas besser sein könnte. Schlaf- und Stress-Tracking haben ihre Schwächen. Hier gibt es andere Smartwatches und spezielle Schlaf-Tracker wie den Oura-Ring, die deutlich mehr leisten.
Alternativen zur Huawei GT 2 Pro
Wer im Bereich Sport und Gesundheit mehr erwartet, könnte mit der Garmin Vivoactive 4* oder der Fitbit Versa 3* glücklich werden. Beide verzichten auf Edel-Materialien, liefern jedoch genauere Messwerte und haben eine Batterielaufzeit von mehreren Tagen. Bei den smarten Features und der Genauigkeit der Messwerte sticht die Apple Watch heraus. Hier liegt eine Series 3* in derselben Preisklasse. Mit der etwas teureren Apple Watch SE* erhält man einen verbesserten Herzfrequenzsensor der für alle Sportarten geeignet ist. Huawei selbst hat ebenfalls mehrere interessante Alternativen. Die ähnliche aber günstigere GT2* und die moderne Watch Fit* bieten vergleichbare Leistung und Funktionen wie die GT2Pro.
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