Der Pulse ist der erste Schrittzähler des französischen Unternehmens Withings. Damit entwickelt sicher der Hersteller der mit seinen innovativen Körperwaagen in der Quantified Self Szene bekannt wurde und auch ein vernetztes Blutdruckmessgerät im Angebot hat, zunehmend zu einer Gesundheitsplattform. Als Formfaktor wählt Withings für seinen ersten Aktivitätsmonitor ein Ansteckgerät und setzt sich damit von den den jüngsten Neuvorstellungen auf dem Deutschsprachigen Markt, Jawbone Up und Fitbit Flex, ab. Nachdem ich Anfang des Jahres für einen Genauigkeitsvergleich von 6 Schrittzählern mein Handgelenk gleich mit mehreren Uhren und Armbändern bestückt hatte, genieße ich es derzeit einmal nichts an meinen Armen zu tragen – ebenso wie dies etwa 50 Prozent der Zielgruppe von Schrittzählern bevorzugen.
Als Schrittzähler wird der Pulse in eine Gummi-Hülle gesteckt mit welcher er am Gürtel oder einem anderen Kleidungsstück befestigt werden kann. Mit einem Knopf am Gehäuse wird das Display des Geräts eingeschaltet und durch die unterschiedlichen Anzeige-Modi gewechselt. Bei direkter Sonnenstrahlung ist die Lesbarkeit des Displays stark eingeschränkt, dafür erlaubt die Ausführung als Touch-Screen die Navigation durch die Daten sodass neben der Aktivität des aktuellen Tages auch die Werte der vergangenen Tage angezeigt werden können. Zusätzlich gemessen und dargestellt werden die gelaufene Strecke, die zurückgelegten Höhenmeter, die verbrauchten Kalorien und der Schlaf. Zur Schlafmessung wird das Gerät in ein Stoffarmband gesteckt und während der Nacht am Arm getragen.
Pulsmessung und Synchronisierung des Withings Pulse
Als Besonderheit besitzt Withings‘ Aktivitätsmonitor eine Funktion zur Plusmessung, welche ähnlich wie bei der Mio Alpha und dem Basis Band auf einem optischen Messverfahren basiert. Zur Messung hält man den Finger auf eine Öffnung auf der Rückseite des Gehäuses und wartet ca. 10 Sekunden während die Reflektion von grünen LEDs auf der Fingerkuppe gemessen und als Herzfrequenz ausgewertet werden. In der Praxis ist dieses Verfahren etwas fehleranfälllig und hat während meines Tests nicht immer funktioniert. Abgesehen davon erscheint die Hardware des Pulse durchaus gelungen. Mit 14 Tage Batterielaufzeit (Hersteller-Angabe) muss man sich nicht ständig um das Aufladen kümmern und die Verwendung eines Micro USB Anschlusses erspart einem die proprietären Ladekabel mancher Wettbewerber. Die Synchronisierung mit Smartphones und Tablets erfolgt über Bluetooth 2.1, der Pulse ist daher mit allen gängigen Android und Apple Smartphones kompatibel. Die Synchronisierung muss jeweils manuell per Tastendruck ausgelöst werden und dauert schon mal einige Sekunden. Aufgrund des Verzichts auf Bluetooth 4.0 ist eine automatische und kontinuierliche Synchronisierung wie bei den Geräten von Fitbit nicht möglich.
App-Features und Fazit zum Withings Pulse
Withings Smartphone App verzichtet im Vergleich zu den Varianten von Jawbone und Fitbit auf Funktionen zum Tracking der Ernährung und auch Gamification-Elemente wie Badges oder der Vergleich mit anderen Nutzern sind derzeit nicht vorgesehen. Stattdessen bietet die App einen guten Überblick über die gesamte Gesundheitssituation, insbesondere wenn man schon andere Geräte des Herstellers wie Waage oder Blutdruckmessgerät besitzt. Insbesondere in einer solchen Kombination liefert der Hersteller einen interessanten Ansatz für ein ganzheitliches Gesundheitsmonitoring.
Insgesamt hat Withings mit dem Pulse einen gelungenen Aktivitäts-Tracker vorgestellt. Wer den Formfaktor gegenüber einem Armband bevorzugt und auf das Tracking der Ernährung verzichten kann erhält ein gelungenes Gerät mit Anschluss an ein interessantes Ökosystem an vernetzten Gesundheitsprodukten.
Neben dem Withings Pulse habe ich mittlerweile über 15 weitere Aktivitäts-Tracker getestet. Die Vor- und Nachteile der gängigsten Modelle findet Ihr im Activity-Tracker Überblick.
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